Loomit – Graffitikunst, Oktober/November 2010
admin September 17th, 2010
Loomit (*1968), mit bürgerlichen Namen Mathias Köhler, griff im Alter von 14 Jahren erstmals zur Sprühdose und sammelte erste Erfahrungen mit Graffiti (und mit der Polizei) beim Besprühen des Wasserturms seiner Heimatstadt. 1985 schrieb er Graffiti- und Kriminalitätsgeschichte als Organisator und Mittäter des sog. „Geltendorfer Zuges“, des ersten deutschen komplett besprühten Zuges („Whole Train“). Er ging bei den berühmtesten Sprayern und Tätowierern in New York zur Lehre und wurde so selbst einer der ganz großen.
Längst ist Loomit nur noch legal unterwegs. Weltweit besprüht er auf Einladung die verschiedensten Wände des öffentlichen Raumes, seiner noch immer bevorzugten Spielwiese. Doch er arbeitet auch auf Leinwand im Atelier, was ihm Kunstszene und Galerien mit zahlreichen Ausstellungen danken. 2002 erhielt er aus der Hand des Münchner Oberbürgermeisters Ude den Schwabinger Kunstpreis. Seine Bilder verbergen ihren Graffiti-Ursprung nicht und sind doch mittlerweile weitaus mehr als handwerklich perfekte Wandverschönerung. Er versteht es virtuos, den dreidimensionalen Raum auf die Bildfläche zu bannen. Teils architektonisch, teils organisch anmutende Gebilde winden sich tief in diesen Raum hinein und formen – wenn man genau hinsieht – graffititypisch seinen Namen. Gepaart ist das Ganze häufig mit mehr oder weniger fotorealistischen Landschaften und figürlichen Darstellungen. Zitate aus der griechischen Mythologie, comicartige Figuren, weibliche Akte und Tiere tummeln sich in diesem Raum und kreieren eine mysteriöse Szenerie, welche in der Fantasie des Betrachters häufig eine ganze Geschichte evoziert.
Im Galeriehaus Hof werden die neuesten Arbeiten von Loomit und eine zur Ausstellung gestaltete Außenwand gezeigt.
Bilder folgen.
Mehr unter: beejay-art-projects.blogspot.com
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