Ausstellung Modern Spray Art Group
admin Oktober 28th, 2009
MODERN SPRAY ART GROUPDie Künstlergruppe definiert neue Positionen anspruchsvoller zeitgenössischer Spraykunst. Sie steht als Bewegung für eine „Moderne Spraykunst“, die sich vom omnipräsenten Spray-Graffiti und gesprayter Streetart abgrenzt. Sie stellt nach der Sadotgrafia aus den frühen 1980er Jahren, die jüngste Generation an „Non-Spray-Graffiti“ dar. Die Künstlergruppe steht für eine primär legale Kunst, die vornehmlich auf portablen Bildträgern wie Papier und Leinwand gesprayt und in erster Linie für den privaten Raum wie für Galerien und Museen gedacht ist. Anders als im Spray-Graffiti und gesprayter Streetart liegt den Künstlern weniger an der Praktikabilität der Spraydose. Vielmehr fokussieren sie sich auf die einmaligen Eigenschaften von Sprayfarben. Die Künstler vermitteln einen ersten Eindruck, welch ungeahnten bildnerischen Potentiale in der Spraytechnik schlummern. Die MODERN SPRAY ART GROUP deutet damit den Weg in die Zukunft. Eine Zukunft, in der die unvergleichlichen Gestaltungspotentiale zur Verbreitung der Spraytechnik unter bildenden Künstlern führt und in der die Spraykunst als gleichwertiges Genre in der Öffentlichkeit und Kunstwelt endlich vollständig anerkannt ist. Die MODERN SPRAY ART GROUP versteht sich als Sammelbecken, Plattform und Impulsgeber. Wir sind offen für alle Sprayer, Streetartisten und Künstler, die sich uns im Sinne unseres Manifests anschließen wollen. Wir sind keine Künstlergruppe für bestimmte Spraystile wie z. B. das Hip-Hop-Graffiti, oder bestimmte Spraytechniken wie z. B. das Schablonengraffiti. So ist unser Verständnis geprägt vom pluralen Nebeneinander unterschiedlichster Spraypositionen. Auch wenn viele Mitglieder der MODERN SPRAY ART GROUP primär auf portable Bildträger für den privaten Raum sprayen, bekennen wir uns ausdrücklich zu einer anti-elitären Kunst, die den Weg zu den Menschen findet.
Die Erlangerin Cristina Dall`Ozzo beleuchtet seit 2007 in ihren „Plastischen Sprayfigurationen“ Körper, Geist und Seele des modernen Menschen. Mithin wechselt sie das Genre hin zur Schablonenspraykunst, die sie mal asiatisch oder floral figuriert, mal abstrakt hält.
Die Erlangerin Chris Engels erhebt seit 2007 „Informelle Sprayfarbwelten“ zum Thema. Ihre Bildsprache lebt Sprayfarben als Ausdruck, Geste und Spuren schöpferischen Prozesses.
Der Amsterdamer Hugo Kaagman beginnt bereits 1977 seine legendären Punk-Graffiti zu sprayen. Er gilt als Begründer des figurativen Schablonengraffiti und einer der ersten, die auf portable Bildträger gehen. Mit ihm gelingt es der Gruppe einen weiten Bogen zu den Anfängen der Spraykunst zu spannen.
Der Erlanger Ralf Puschmann bewegt sich seit 2008 in seinen „Linearen Spraygrafiken“ im rein Abstrakten. In der Fokussierung auf geometrische Grundformen entwickelt er aus Spraykanten sich linear ausdehnende Gebilde.
Der Erlanger Kilian Reil knüpft seit 2003 in seinen „Good old english Stencils“ an die Tradition der britischen Streetart an. In seiner Welt der Spraystencils kommen Anarchie, gelebte Freiheit, gesellschaftskritische Statements, gepaart mit einem bissigen und trockenen Humor zum Ausdruck. Als Spraykünstler kämpf er gegen die Tristesse. Mit seinen Arbeiten auf portablen Bildträgern bringt er Kraft und Charme der britischen Streetart in unsere Wohnzimmer.
Der Nürnberger Diethard Riedel widmet sich seit 1983 in seinen „Sphärischen Sprayabstraktionen“ den bildnerischen Potentialen von Spraydosen und -farben. Als Theoretiker entwirft er eine Gestaltungslehre für Moderne Spraykunst. Er entwickelt eine neue zeitgemäße Theorie zur Spraykunst, samt ihrer Erscheinungs-formen.
Der Mannheimer Konstantin Voit widmet sich seit 1996 in seiner „Systemischen Spraykunst“ der Kunst mit Kindermalschablonen. Er findet einen ganz eigenen Zugang zur Spraytechnik. Sie dient ihm in erster Linie als Abkürzung der Pinseltechnik, denn mit dem Sprayen lassen sich die Konturen von Schablonen schnell und exakt abbilden.
Der Eckentaler Konstantin von Sichart findet seit 2008 in seinen „Figurativen Sprayschattierungen“, inspiriert von Impressionisten, Expressionisten und der Streetartbewegung einen ganz eigenen Weg. Mit sprayiger Optik, thematisiert er in seinen expressiven Bildwelten den Menschen, mit seinen Stimmungen und Emotionen.