das Galeriehaus wird ab Freitag, den
11. März, wieder für euch da sein. Für Bier, Musik und Diskussion.
Im Hintergrund wird sich aber einiges
ändern. Ich besetze ab Mitte März einen Ganztagsstelle bei einem
„großen Fassadenbauer der Region“ und werde das Galeriehaus von
da an in ehrenamtlicher Vereinsarbeit weiter betreiben. Das bedeutet
natürlich, dass auch die Öffnungszeiten angepasst werden müssen.
Ich werde euch rechtzeitig über den neuen Plan informieren.
Der Schritt, eine feste Stelle
anzunehmen, generierte sich aus der wirklich schwierigen Zeit seit
2020. Drei wegbrechende Jobs haben mich umdenken lassen. Die neue
Ganztagsstelle ist inhaltlich sehr verlockend und eigentlich genau
auf mich zugeschnitten: Ich werde sie mit großer Motivation
ausfüllen. Das Galeriehaus ist damit auch kostenseitig entlastet.
Natürlich wird es weiterhin einen
Konzert-, Lesungs- und Theaterbetrieb geben. Auch Ausstellungen
werden wie bisher arrangiert werden.
Anbei ein bisschen Musik zum Change. Der John und der Carlos sind ja irgendwie ständige Gäste.
Es hätte ein wundervoller Abend werden können: „Humoristisch
ausgefeilte Wut und launig entgleisende Verzweiflung“ hätte laut
Mannheimer Morgen den Galeriehaus-Gast erwartet.
Das Galeriehaus ist aber geschlossen, was auch mit Wut und
Verzweiflung zu tun hat. Das Galeriehaus ist geschlossen, weil es defacto eine Schankwirtschaft
ist. Und die sind nun mal im Rahmen der Pandemiebekämpfung geschlossen. Macht
auch Sinn, denn das Galeriehaus ist ja von je her immer gerammelt voll. Bis
unter die Decke. Und bei Veranstaltungen sowieso.
Nein, ich bin kein Gegner der aktuellen Maßnahmen, ganz im
Gegenteil. Ich gehöre nicht zu denen, die in jedem zweiten Satz „Grundgesetz“
oder „Freiheit“ sagen. Mir ist vollkommen klar, dass eine Gemeinschaft nur dann
funktioniert, wenn es in ihr Regeln gibt. Auch, wenn diese Regeln Verzicht
bedeuten.
Was ich aber nicht verstehen kann, ist die Ignoranz und
Gleichgültigkeit der Politik gegenüber einer Kulturszene. Wenn eine Lufthansa
schreit, werden Milliarden an Hilfen gewährt. Das ist auch gut so. Wenn aber
eine Veranstaltungswirtschaft, die mit etwa 243.000 Unternehmen, rund 81
Milliarden Umsatz und zirka 1,130 Millionen Erwerbstätigen
den Bach runter geht, dann kümmert das scheinbar niemanden. Oder anders: das
Galeriehaus ist zu und Kurzarbeitergeld gibt es nicht.
Die von Bund und GEMA aufgestellten Hilfsprogramme sind
gemacht von Leuten, die sicher noch nie ein Konzert veranstaltet haben. Das
Programm Live100 – das Galeriehaus hat sich darauf beworben – sieht vor, dass der
Veranstalter zunächst für die halbe Fördermenge in Vorleistung geht. Bei 4000
Euro Förderung sind das halt mal 2000 Euro Vorfinanzierung über zwei Jahre. Das
kann keine kleine Bühne auch nur ansatzweise leisten. Das Förderprogramm ist
keine Hilfe, sondern ein weiterer Sargnagel.
Und wenn ich den Danner trotzdem gemacht hätte? Es gilt 2G+,
was die Zuschauerzahl deutlich dezimiert. Mit der Limitierung auf 25% der
maximalen Zuschauerzahl sitzen dann zehn Leute im Galeriehaus, mit einer Hutsammlung
kommt man da auf vielleicht 75 Euro „Abendkasse“. Auch wenn es der Danner ohne
Gage gemacht hätte: Allein das Hochfahren eines stillgelegten Galeriehauses kostet
deutlich mehr.
Die kleine Kultur stirbt gerade. Sie stirbt, weil sich
niemand darum kümmert. Da können wir auch jeden Tag unsere Veranstaltungsorte
rot beleuchten: es wird niemand wahrnehmen. Und deswegen gibt es keinen Danner.
Das Galeriehaus wünscht euch einen guten Rutsch in das neue Jahr!
Natürlich wünschen wir das nicht ohne musikalische Grüße. Die Beastie Boys sind ja jazzige Crossover-Könner. Und sie dürften im Galeriehaus spielen. Ne, sie müssten eigentlich…https://youtu.be/lrVnHjeQgiQ
Das Galeriehaus schließt bis – erst mal – zum 15. Dezember seine knarrende Eingangstür.
Die geplanten Konzerte von Peter van H., Jo Aldingers Downbeatclub und Simon Kempston finden somit erst mal nicht statt, werden aber so schnell es geht nachgeholt, wenn es die Lage zulässt.
Zu unserer nächsten Zeilen & Zoigl-Lesung haben wir den renommierten Politthriller Autor Horst Eckert eingeladen, mit dem 2018 unsere gemeinsame Lesungsreihe von Galeriehaus und Buchhandlung Kleinschmidt startete.
Der neue Roman des „Großmeisters des deutschsprachigen Politthrillers“ (hr2): Hauptkommissar Vincent Veih stößt bei seinen Ermittlungen zum Mord an der Tochter eines Psychiaters auf einen Sumpf aus Gier und Korruption, der bis in die eigene Behörde reicht.Mit seinem neuen Roman DIE STUNDE DER WUT präsentiert der Düsseldorfer Autor Horst Eckert einen rasanten Politthriller voller aktueller Bezüge.
Horst Eckert wurde 1959 in Weiden/Oberpfalz geboren und lebt seit vielen Jahren in Düsseldorf.Nach dem Studium der Politikwissenschaften arbeitete er fünfzehn Jahre als Fernsehjournalist, u.a. für die „Tagesschau“. 1995 debütierte er mit „Annas Erbe“. Seine Romane wurden mehrfach ausgezeichnet und übersetzt.Der Eintritt beträgt wie immer 5 Euro.
Das Galeriehaus Hof zeigt ab 7. Oktober 2021 die Dreifach-Ausstellung „24″ der Fotografen Jan-Dirk Müller-Esdohr, Dietmar Harms und Andreas Nawroth, die mit genau 24 Arbeiten Einblick in ihr fotografisches Schaffen geben und dabei gleich mehrere Schwerpunkthemen ansprechen.Von der Natur, über den Menschen in SW-Darstellung sowie abstrakten Bildmontagen bis hin zu experimentell wirkenden Lightpaintings. Die Motive aus dem Alltag werden neu inzeniert, neu interpretiert und auf die eigene Sichtweise dargestellt.
Musikalisch wird die Ausstellungseröffnung am 7. Oktober 2021, um 20 Uhr von Gerhard Plietsch am Klavier begleitet. Dabei interpretiert und improvisiert er die Motive und wandelt sie in zauberhafte Tonkompositionen. Wir dürfen also gespannt sein. Das 3G-Konzept gilt auch bei uns und wird entsprechend umgesetzt. Kommt vorbei, lasst euch inspirieren und habt einfach ne gute Zeit! Wir sehen uns… Ausstellungsdaten: Donnerstag, 7. Oktober, 20 Uhr bis ca. Ende November. Weniger anzeigen
Der Hofer Dramaturg und Krimiautor Roland Spranger liefert sich mit dem Leipziger Autor und Rezitator M. Kruppe einen literarischen Schlagabtausch vom Feinsten. Abgründe gescheiterter Existenzen, die mit Gold kaum aufzuwerten sind: Mit Herz zeichnen die beiden in ihren Büchern „A Kind Of Blue“ und „Geschichten vom Kaff der guten Hoffnung“ auf ganz unterschiedliche Weise Figuren, (gebrochene) Lebenswege und Dramen nach, bei denen (leider? konsequenterweise?) der ein odere andere auf der Strecke bleibt. Mord trifft die Liebe zum Gescheiterten, und dazwischen ist viel Spielraum für einen der Freundschaft der beiden ganz eigenen Humor, der sich da auf der Bühne entfalten wird. _Zur Veranstaltung wird es einen Büchertisch geben.
Ab 2. September, 19 Uhr, steht die wahrscheinlich liberalste Kneipe der Stadt wieder zur Verfügung. Die Öffnungstage sind dann Donnerstag, Freitag und Samstag. Das 3G-Konzept gilt auch bei uns und wird entsprechend umgesetzt.Kommt vorbei und diskutiert und lacht und habt ne gute Zeit!
Natürlich ist in diesem Jahr alles anders. Aber vielleicht lässt dieses anders sein auch wieder zu, dass Weihnachten wieder etwas mehr zu dem wird, was es einmal war: ein ruhiges Fest.
Das Galeriehaus wünscht euch auf jeden Fall ein ganz wunderbares und gesundes Weihnachten!